Raimund Schmidt, der Vorsitzender des Sonnenkirchen-vereins und im Volkstheater der Spielleiter ist, hat die szenische Lesung geschrieben. Zugrunde gelegt hat er Goethebriefe, die erst vor einigen Jahren auftauchten. Er wolle nicht den Aufenthalt des Dichters in Neunheilingen schmälern, sagt er. Denn: „Ob die die neuen Wahrheiten Platz in der Geschichtsschreibung finden, bleibt jedem selbst berlassen“, so Schmidt. Auch Goethes Kaffeerunde mit dem Grafenpaar Johanna Luise und Jacob Friedemann von Werthern unter einem Baum im Sonderholz ist vermutlich nur eine Dichtung. Obwohl die sogenannte Kaffeelinde von damals nicht mehr steht, sondern längst ersetzt wurde, ist der Name erhalten geblieben.
Fakt ist allerdings, dass Johann Wolfgang von Goethe mit vielen Impulsen aus dem Ort Neunheilingen abgereist war. Das Grafenpaar findet sich wieder in „Wilhelm Meisters Lehrjahre“.
Der Bildungsroman ist vermutlich auch der Grund für die Gerüchte der vermeintlichen Liebschaft. Wilhelm Meister, der für Goethe in dem Werk steht, verliebt sich in die anmutige Gräfin.