Die Bühne im Gemeindesaal ist nicht eben groß. Dafür ist das Publikum nahe bei den Künstlern und nahe bei der Musik. Foto: Reiner Engel
Neunheilingen. Zum Jahresauftakt lud der Neunheilinger Förderverein „Sonnenkirche e.V.“ am Samstagnachmittag zum nunmehr fünfzehnten Mal zu einer musikalischen Neujahrsandacht in den Gemeindesaal ein. Musikalisch gestaltet wird diese Andacht durch die Blechmusik mit Paukenschlag, eine Gruppe Neunheiliger Musiker, die sich für diese Veranstaltung Verstärkung aus Bad Langensalza und Bad Tennstedt hinzu geholt hatte.
Der musikalische Leiter, Raimund Schmidt, ist zugleich der Vorsitzende des Fördervereins, der sich zum Ziel gesetzt hat, die in der Mitte des Dorfes stehende Kirchenruine „Sonnenkirche“ wieder herzurichten, zu erhalten und das Gotteshaus, neben einer weiteren sakralen Nutzung, als soziokulturelles Zentrum des Ortes zu entwickeln. Dafür sammelt der Verein fleißig Geld.
So konnte auch im vergangenen Jahr, dank vielfältiger Initiativen ein weiterer finanzieller Zuwachs für dieses Anliegen erreicht werden. Wie Raimund Schmidt berichtete, gab es am gleichen Tag bereits Geld für das große Projekt vom Kirchenkreis, weil die Veranstaltungen zum „Luthersommer“ im vergangenen Jahr im Rahmen der Zukunftspreises ausgezeichnet wurden.
Auch die musikalische Neujahrsandacht reiht sich in die Bemühungen um die Finanzierung des großen Sanierungsvorhabens ein. Da es aber kein reines Konzert sondern eben eine Andacht war, ging Pfarrer Matthias Cyrus in seiner Predigt auf die Bedeutung des Dreikönigstages ein und formulierte in seinen Fürbitten und im Gebet Wünsche, die aktuellen Fragen unserer Zeit, wie auch die persönlichen Themen vieler Menschen aufnahmen. Das musikalische Programm war dennoch sehr umfangreich und bot Musik von Richard Strauss über Georg Friedrich Händel bis hin zur Petersburger Schlittenfahrt und der Musik aus dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Darunter waren anspruchsvolle, auch doppelchörig gespielte sowie solistisch vom Bad Tennstedter Trompeter Andreas Dönigus interpretierte Stücke, wie John Stanley‘s „Trumpet Voluntary“.
Zwischendurch kamen dann auch die Neunheiliger Nachwuchsmusiker an die Reihe und boten an Klavier, Keyboard oder an der Gitarre ihr Können. Für Besinnung sorgte Pfarrer im Ruhestand Eberhard Müller, der zwei weihnachtliche Geschichten vortrug. Auch wenn das Programm mit etwa zwei Stunden recht lang wurde, war es insgesamt doch sehr gelungen und unterhaltsam. Die Musiker überzeugten durchweg wieder mit ihren Interpretationen festlicher und populärer Bläserliteratur. Und die Gäste des Nachmittages hielten gut durch. Das sicher auch, weil sie sich vor der Veranstaltung am ebenfalls vom Verein organisierten großen Kuchenbuffet stärken konnten. Bereits am 25. März haben die rührigen Vereinsmitglieder einen weiteren Höhepunkt organisiert. Dann wird der allseits bekannte Kabarettist Bernd-Lutz Lange an gleicher Stelle aus seinem aktuellen Buch „Das gab es früher nicht“ lesen.
Reiner Engel / 09.01.18